Hochseekutter LANDRATH KÜSTER - Der Unbeugsame

Eines der letzten fahrtüchtigen Schiffe aus der harten Zeit der segelnden Fischereifahrzeuge ist der hölzerne Hochseekutter H.F. 231 LANDRATH KÜSTER. 1889 erbaut, hat der Kutter über 80 Jahre lang von der Elbe aus gefischt, länger als jedes andere bekannte Fahrzeug dieses Typs.

Nach Stationen in Holland kam der ausgeschlachtete Rumpf im Schlepp zurück nach Hamburg und wurde umfassend wiederaufgebaut. Seit 1997 unternimmt LANDRATH KÜSTER als Traditionsschiff unsere Gästefahrten auf der Elbe.

Zur Crew an Bord gehören auch heute noch erfahrene Fischer aus Finkenwerder. Mit bis zu 25 Gästen erleben Sie traditionelle Seemannschaft - perfekt für Geschichte und Geschichten rund um dieses historische Segelschiff, das schon so viel erlebt hat.
Liegeplatz
Haltestelle
Finkenwerder
Baujahr
1889
Kapazität
25
Personen
Exklusive Charter
Angebot auf Anfrage
Betriebsverein
Freunde des Hochseekutters LANDRATH KÜSTER e.V.
http://www.hf231.de
Eigentümerin
Stiftung Hamburg Maritim
http://www.stiftung-hamburg-maritim.de

Geschichte der Bleichen

Das Motorschiff „BLEICHEN“ wurde 1958 auf der Nobiskrug-Werft in Rendsburg für die Hamburger Reederei H. M. Gehrckens (H.M.G.) gebaut. Das traditionelle Fahrtgebiet der ehemaligen Reederei Gehrckens war die Ostsee. Auch die „BLEICHEN“ wurde in diesem Fahrtgebiet eingesetzt.
Von Hamburg ausgehend wurde Stückgut nach Schweden und Finnland transportiert. Die Rückladung nach Hamburg bestand aus Papierrollen und Holz. Eine Reise Hamburg - Finnland - Hamburg dauerte 14 Tage. Um auch im Winter die Ostsee ohne ständige Eisbrecherhilfe befahren zu können, wurde die Bleichen so konstruiert, dass sie  die höchste finnische Eisklasse erhielt. Machte die Eislage das Anlaufen der skandinavischen Häfen unmöglich, wurden auf Reisen nach Westafrika Tropenholz („Logs“), Kakaobohnen oder Erdnüsse nach Hamburg gebracht.
1970 wurde die Bleichen an italienische Eigner verkauft und in CANALGRANDE umbenannt. 1979 gelangte das Schiff in den Besitz eines türkischen Reeders, der es unter dem Namen ARCIPEL im Mittelmeer und im Schwarzen Meer einsetzte.
1993 erfolgte die Umbenennung in OLD LADY. Heimathafen war zuletzt Moroni, die Hauptstadt der Komoren, einer Inselgruppe vor Ostafrika. An dem Fahrtgebiet und der Ladung, überwiegend Massengut, änderte sich bis zu ihrem Verkauf im Dezember 2006 jedoch nichts.

Rückkehr der Bleichen

Der türkische Reeder, dessen Familie das Schiff 28 Jahre besaß und betrieb, hatte große Hochachtung vor deutscher Technik und achtete darauf, die bewährten Bordsysteme intakt zu halten. Ihm ist zu verdanken, dass das Schiff trotz seines Alters in weiten Teilen unverändert und in relativ gutem Zustand geblieben ist.
Auf der Suche nach einem geeigneten Museumsschiff für die 50er Kaischuppen nahm die Stiftung Hamburg Maritim 2006 Kontakt zum Eigentümer der OLD LADY auf. Schnell gelangten beide Seiten zur Überzeugung, eine bessere Zukunft für dieses mittlerweile einmalige Schiff könne es nicht geben, jedoch fehlten der Stiftung die erforderlichen Geldmittel.
Nachdem der Reeder angesichts anhaltender Verluste durch steigende Treibstoff- und Personalkosten eine verständliche Ungeduld zeigte, das Schiff zu verschrotten, brachte eine Spendenkampagne im letzten Moment die erforderliche Kaufsumme zusammen. Ende 2006 konnte der Kaufvertrag dann unterzeichnet werden.

BLEICHEN wieder in Fahrt

Nach kurzem Werftaufenthalt in der Türkei wurde die OLD LADY im Januar 2007 von ihrer türkischen Besatzung nach Hamburg gebracht. Nach 17-tägiger Reise und starkem Sturm legte sie unter eigener Kraft und über die Toppen geflaggt an den 50er Schuppen an.
Für die Instandhaltung und den weiteren Betrieb als Museumsschiff wurde der Verein „Freunde des Stückgutfrachters MS BLEICHEN e.V.“ gegründet. Viele Mitglieder, darunter ehemalige Seeleute und alte BLEICHEN-Fahrer engagieren sich im Verein für die arbeitsintensiven Restaurierungsaufgaben, Besucherführungen und den Wachbetrieb.
Elf Jahre nachdem die Stiftung Hamburg Maritim den Stückgutfrachter in seinen Heimathafen zurückgeholt hat, war es 2018 soweit: Das 1958 gebaute Schiff war zum ersten mal wieder auf der Elbe unterwegs - nun nicht mehr mit Stückgut, sondern mit Gästen. Bis zu 200 Passagiere können bei Erlebnisfahrten der BLEICHEN bei Hafengeburtstag, Cruise Days oder Reisen nach Rendsburg mitfahren. Auch exklusive Charterfahrten sind möglich.

Eventflächen

Auf der BLEICHEN stehen neben der LUKE II das OPEN-AIR-DECK und der SALON zur Verfügung. Direkt neben dem Schiff gibt es drei historische Wagen der HAFENBAHN beispielsweise nutzbar als Break-Out-Room für Tagungen. Ein paar Schritte weiter gibt es noch für größere Veranstaltungen das HAFENDEPOT.

Virtuelle Tour

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